Neuschwabenland-Forum
Neuschwabenland-Forum

Zurück   Neuschwabenland-Forum > Die Reichsdeutschen in Neuschwabenland > Die Gegner der Reichsdeutschen
Willkommen, Westwall.
Dein letzter Besuch war: vor 28 Minuten um 17:05 Uhr
Ungelesen 0 insgesamt 0 Private Nachrichten: Ungelesen 0, insgesamt 0.
Kontrollzentrum F & A Benutzerliste Kalender Neue Beiträge Nützliche Verweise Abmelden

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen Thema bewerten Ansicht
Alt 11.03.2006   #1
Baldwin
Mitglied
 
Registriert seit: 14.02.2005
Beiträge: 83
Renommee: 11
Baldwin befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Standard Freimaurermord von Sarajewo

Freimaurermord von Sarajewo


"Verschiedene Blätter brachten nicht nur den Ausbruch des Weltkrieges, sondern auch den Mord von Sarajewo in Zusammenhang mit dem Internationalen Freimaurertum. Man hob hervor, dass diese Sekte schon längst auf die Vernichtung des katholischen Oesterreichs hinarbeite und bemerkte, dass die "Revue internationale des Sociétés secrètes" bereits am 15. September 1912 die Mitteilung eines hochgestellten Geheimbündlers bringen konnte, dass Erzherzog Franz Ferdinand zwar ein braver Mann, aber schon zum Tode verurteilt sei und auf den Stufen des Thrones sterben werde. (Siehe Petrus‑Blätter Jahrg. 1913/14, S. 508.)


Mit diesen Darstellungen stimmen die Aussagen der Hauptverschwörer Princip, Cabrinovic und Grabez bei der Gerichtsverhandlung überein. Die Attentäter wurden bekanntlich vom Major Tankosic und dem Beamten Ciganovic in Belgrad mit Geld und Mordwaffen versehen, mit denselben eingeübt und dann auf sicheren Wegen durch offizielle serbische Behörden über die Grenze nach Bosnien befördert. Nun bezeugten die Attentäter, dass sowohl Ciganovic als auch Tankosic Freimaurer seien und dass sie die Waffen nicht früher erhalten hätten, bis ein gewisser Kazimirovic, der in Russland Theologie studiert hatte, eine Reise nach Russland und Frankreich unternommen und von ihr zurückgekehrt sei. Kazimirovic sei ebenfalls Freimaurer.

Jedenfalls scheinen die freilich schon für ein Attentat disponierten jungen Leute ein willkommenes Werkzeug in der Hand höherer Mächte gewesen zu sein, welche den österreichischen Thronfolger aus der Wege räumen wollten, um das Reich dann leichter vernichten zu können.

Damit sich der Leser über die ganze Sache selber ein Urteil bilden kann, bringen wir einfach die diesbezüglichen Fragen und Antworten aus der Gerichtsverhandlung.

Dr. Premuzic: Verteidiger des Cabrinovic, frägt diesen: Sage mir, glaubst Du an Gott?

Cabrinovic: Nein.

Dr. Premuzic: Bist du Freimaurer?

Cabrinovic: Schweigt verlegen eine Weile und sagt dann: Was fragen Sie mich das? Darauf kann ich nicht antworten.

Dr. Premuzic: Hast Du in Belgrad gehört, dass man Oesterreich vorwirft, dass es ein katholischer Staat sei?

Präsident von Curinaldi unterbrechend: Bitte, das sind sug­gestive Fragen; gegen Cabrinovic gewendet: War Ihnen bekannt, dass der Erzherzog ein sehr frommer Mann war?


Cabrinovic: Ja, der hier gegenwärtige P. Puntigam war ja sein Ratgeber.

Präsident: Das war aber wahrscheinlich nicht der Grund ihn zu töten?

Cabrinovic: Ich wusste, dass er ein Chauvinist war, und deshalb war er mir unsympathisch.

Präsident: Auch mir könnte jemand unsympathisch sein, und ich werde ihn nicht töten. War also sein Katholizismus der Hauptgrund oder ein Nebengrund, dass ihr ihn ermordet habt?

Cabrinovic: Ein Nebengrund.

Dr. Premuzic: Ist vielleicht Voja Tankosic Freimaurer?

Cabrinovic: Schweigt verlegen. Nach einer Pause: "Ja, auch Ciganovic."

Präsident: Woher wissen sie das?

Cabrinovic: Daher, dass Tankosic im "Piemont" einen Artikel gegen die Regierung schrieb, weil sie in Skoplje einen russischen Anarchisten auswies, der den russischen Kaiser umbringen wollte.

Präsident: Daraus folgt, dass auch Sie Freimaurer sind. Ein Freimaurer wird nie einem anderen als einem Freimaurer sagen, dass er Freimaurer sei.

Cabrinovic: Ich bitte mich nicht darüber zu fragen. Ich will darauf nicht antworten.

Präsident: Wer auf die Frage schweigt, bejaht sie.

Am Nachmittag wird die Verhandlung mit Cabrinovic fortgesetzt.

Präsident: Sagen Sie uns noch etwas über die Motive der Mordtat. War es Ihnen, bevor Sie das Attentat beschlossen, irgendwie bekannt, dass Tankosic und Ciganovic Freimaurer seien? Hat auf Ihren Entschluss der Umstand, dass Sie und jene Freimaurer sind, einen Einfluss gehabt?

Cabrinovic: Ja.

Präsident: Erklären Sie mir das. Haben Sie von ihnen den Auftrag bekommen, das Attentat auszuführen?

Cabrinovic: Ich habe von niemandem den Auftrag bekommen, das Attentat auszuführen. Die Freimaurerei steht mit dem Attentate insofern in Verbindung, als sie mich in meinem Vorhaben bestärkte. In der Freimaurerei ist der Mord erlaubt. Ciganovic hat mir gesagt, dass die Freimaurer den Erzherzog schon vor einem Jahre zum Tode verurteilt haben.

Präsident: Hat er das sofort, gesagt oder erst dann, als Sie ihm sagten, dass Sie willens seien, das Attentat auszuführen?

Cabrinovic: Wir haben auch früher über die Freimaurerei gesprochen, aber er sagte uns nichts von dieser Verurteilung, bis wir zum Attentate fest entschlossen waren.

Princip, der nach Cabrinovic verhört wurde, sagte folgendes aus:

Präsident: Hat Sie bei Ihrer Tat auch ein anderes Motiv geführt. Vielleicht eines vom religiösen Gesichtspunkte?

Princip: schweigt.

Präsident: Glauben Sie an etwas?

Princip: Komische Frage.

Präsident: Das ist keine Antwort. Sie haben allerdings das Recht, auf Fragen, die an Sie gestellt werden, nicht zu antworten.

Princip: Darauf will ich nicht antworten.

Präsident: Kennen Sie den Major Tankosic?

Princip: Tankosic kenne ich nicht.

Präsident: Haben Sie nie mit ihm gesprochen?

Princip: Ich nicht, sondern Grabez. Ich kenne den Ciganovic.

Präsident: Haben,sie mit Ciganovic von der Freimaurerei gesprochen?

Princip: Warum fragen Sie mich das?

Präsident: Ich frage Sie, weil ich es wissen will. Haben Sie gesprochen oder nicht?

Princip: Ja. Cigancrvic sagte mir, dass er Freimaurer sei.

Präsident: Wann hat er Ihnen gesagt, dass er Freimaurer sei?

Princip: Als ich mich an ihn wandte, wegen der Mittel zum Attentate, sagte er es mir und betonte, dass er mit einem "Manne" sprechen werde. Von diesem werde er die Mittel für die Ausführung des Attentates erhalten. Bei einer Gelegenheit erzählte er mir auch, dass der österreichische Thronfolger in einer Loge von den Freimaurern zum Tode verurteilt worden sei.

Präsident: Und Sie, sind Sie vielleicht auch Freimaurer?

Princip: Wozu diese Frage, darauf will ich nicht antworten. Nach kurzem Schweigen: Nein.

Präsident: Ist Cabrinovic Freimaurer?

Princip: Ich weiss es nicht. Vielleicht ist er es. Bei einer Gelegenheit sagte er zu mir, dass er in eine Loge eintreten wird.


Präsident: Wie hiess dieser Freund des Tankosic?

Princip: Er hiess Kazimirovic. Er vollendete die geistliche Akademie in Russland

Dr. Feldbauer: Princip, sage mir, was ist das für ein Mensch, dieser Kazimirovic.

Princip: Ich weiss es nicht. Er reiste viel ins Ausland. Ich weiss, dass er vor unserer Abreise ins Ausland ging und dass wir warteten, bis er zurückkehrte; sonst wären wir schon früher aus Belgrad abgereist.

Cabrinovic: Ich weiss was er war. Er war ein Freimaurer. Ich weiss positiv, dass er vor unserer Abreise nach Kiew ging. Es war so: Ciganovic sprach in einem fort, es wird schon worden, aber wir müssten uns gedulden, und so war es von einem Tag zum anderen. Ich gab meinen Plan schon auf und dachte, es werde aus all dem nichts werden, als eines Tages Kazimirovic aus dem Auslande zurückkehrte. Jetzt kam Ciganovic sofort zu uns und sagte, dass wir Bomben und Revolver bekommen werden.

Dr. Perisic: War es Dir möglich zu schliessen, dass er gerade zum Zwecke dieses Attentates ins Ausland reiste?

Cabrinovic: Das weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass Princip dagegen war, dass noch jemand ins Vertrauen gezogen werde, aber Ciganovic sagte, dass dieser Kazimirovic ein verlässlicher Mensch sei und wir zu ihm Vertrauen haben könnten. Er sagte, er sei ein guter Mensch und auch ein guter Freund des Tankosic.

Präsident: Wissen Sie noch etwas von ihm?

Cabrinovic: Ich weiss nichts mehr.

Präsident: Gab es hier in Sarajewo Personen, welche darum wussten? oder glauben Sie, dass es sonst Personen gab, die in die Sache eingeweiht waren?

Cabrinovic: Davon will ich nicht reden. Ich werde diese Geheimnisse mit ins Grab nehmen.

Präsident: Wie heisst jener dritte Student, von dem Sie am Samstag erzählten, dass er vom Attentate wusste, jener, der von Belgrad abreiste?

Cabrinovic: Ich weiss nicht, wie er heisst.

Präsident: Wie? und Sie haben so genau erzählt?

Cabrinovic: Ich weiss, dass er Kazimirovic heisst. Er ist kein Student, sondern er hat eine geistliche Akademie vollendet. Er ist eine angesehene Persönlichkeit in Belgrad.


Dr. Premuzic: Wie alt ist er?

Cabrinovic: Er ist ein Kamerad des Tankosic und mag 30 bis 40 Jahre alt sein.

Präsident: Erzählen Sie, was war mit ihm?

Cabrinovic: Ich sagte zum Ciganovic, dass ich bereit sei. Er antwortete, dass er sehen werde. Als wir davon sprachen, man müsse das Attentat ausführen, aber dass man Waffen dazu brauche, sagte er, es gebe Leute, welche die Mittel geben würden; er werde mit ihnen reden. Später sagte er mir, dass er mit Tankosic reden werde und mit diesem Kazimirovic, der ein Freimaurer ist, und etwas wie ihr Vorsteher war. Dieser reiste gleich darauf ins Ausland. Er bereiste den ganzen Kontinent. Er war in Russland und in Frankreich. Als ich Ciganovic fragte, was es mit der Sache sei, antwortete er immerfort, ja wenn dieser kommt. Damals erzählte mir Ciganovic, dass die Freimaurer schon vor zwei Jahren den Thronfolger zum Tod verurteilt hätten, aber dass es keine Menschen gebe, die dies ausführten. Nachher, als er mir die Browningpistole und die Patronen gab, sagte er mir, dass dieser Mensch gestern abends angekommen sei. Ich wusste, dass seine Reise ins Ausland damit in Verbindung stand und dass er so was wie Konferenzen mit anderen abhielt.

Präsident: Hat das Ciganovic auch dem Princip gesagt? War Princip gegenwärtig, als Ihnen Ciganovic das sagte?

Cabrinovic: Princip war mehrmals zugegen.

Präsident: Was sagte Princip dazu, dass auch dieser es wusste?

Cabrinovic: Dem Princip war es nicht lieb, dass jener es wüsste, aber Ciganovic sagte, dass man ohne diesen (Kazimirovic) nichts tun könne.

Präsident: Sind das nicht Fabeln, die Sie erzählen?

Cabrinovic: Das ist reine Wahrheit, und hundertmal wahrer, als alle Eure Dokumente über die Narodna Odbrana".


Quelle: "Petrus - Blätter" vom 14. und 25. September 1915 ("Der Mord von Sarajewo und die Freimaurerei")
Baldwin ist offline Bewerte diesen Beitrag von Baldwin Beitrag melden   Für Beitrag bedanken Mit Zitat antworten Beitrag zum Zitieren auswählen nach oben
Alt 11.03.2006   #2
Naturfreund
Mitglied
 
Registriert seit: 05.07.2005
Beiträge: 110
Renommee: 10
Naturfreund befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Standard

Interessant wäre noch, wieviele der Beteiligten nicht nur Freimaurer, sondern auch Juden waren.
Naturfreund ist offline Bewerte diesen Beitrag von Naturfreund Beitrag melden   Für Beitrag bedanken Mit Zitat antworten Beitrag zum Zitieren auswählen nach oben
Antwort




Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 17:33 Uhr.


Powered by vBulletin®
Copyright ©2000 - 2006, Jelsoft Enterprises Ltd.
Template-Modifikationen durch TMS